Mehmet C. Yeşilçay-Komponist
Syrien, Irak, Palästina und der Nahe Osten im Krieg. Mehrere Millionen Menschen auf der Flucht. Krieg, Clash der Kulturen und Religionen, eine neue Weltordnung, die die Großmächte im Westen für den Orient vorgesehen haben. Der Islam gleichgestellt mit Terror und der Islamische Staat, der mit seinem Terror alles tut um Leid, Angst und Schmerz auf dieser Welt zu verbreiten. Wo ist der Islamverständnis Goethes, die von Hammer und Rückert? Heute haben wir PEGIDA und Islamophobie und Flüchtlinge, die angeblich unsere Werte bedrohen. Islamisierung des Abendlandes oder Kreuzzüge im 20. Jahrhundert-hängt davon ab, auf welcher Seite des Zaunes man steht. Oder man steht Mitten drin und wird zum Opfer.
Nun dieses schwierige Thema musikalisch darzustellen mag auf den ersten Blick lächerlich erscheinen aber jeder spricht in der Sprache, in der er sich am besten und lautesten artikulieren kann. Meine Sprache ist die Musik. Je mehr die Komposition wächst und ich mit der Musik voran komme sehe ich in der Partitur das Thema reflektiert. Mehrstimmigkeit für die globale Welt, Monophonie und modale Musik für den Orient, eine Ney, die orientalische Flöte, die sich erst in Harmonie und Perfektion bewegt, dann von Dissonanzen gestört wird und im großen Tutti ganz aufgeht in Einheit mit den Worten Goethes.
Ein Kulturprojekt mit sozialem Anspruch, dem Ziel, die Vielfalt in Deutschland und Europa zu reflektieren und ein Zeichen, für ein friedliches und harmonisches Miteinander zu setzen. Eine Begegnung auf Augenhöhe,- und des gegenseitigen Respekts.
Das Bewusstsein, das aus dieser Erfahrung resultiert, führt zu einem vertieften Ideal kultureller Begegnung: Keine Integration im Sinne von Assimilation. Dem vermeintlich Fremden auf Augenhöhe und Respekt begegnen. Mut machen, Schranken im Kopf überwinden und gemeinsam neue Wege wagen, denn je länger man vor der Tür des Anderen stehen bleibt, desto fremder wird man sich. So wollen wir mit Musik aus der Geschichte lernen und uns den Herausforderungen unserer Tage stellen.“
In der Diskussion um umstrittene Begriffe wie Leitkultur und Integration aber auch Islamophobie, Terror, Migration, Flüchtlinge, oder dem Chaos auf dieser Welt, Clash der Kulturen erscheint uns Goethes Werk und Botschaft als eine für Christen und Muslime, für Humanisten wie für Atheisten tragfähige Brücke zwischen den Welten. Der große Deutsche Denker und Dichter ist aktueller denn je. Goethe verpflichtet uns, eine Botschaft zu verkünden, das Ureigene, Unverwechselbare preiszugeben.
Was verbindet uns außer Worte? Da, wo Worte versagen, spricht Musik mit einer universalen Sprache. Musik und Goethes Gedichte könnten wie ein alchemistisches Amalgam, wie ein Zauber wirken. Sowie Goethe im West-Östlichen Divan Orient und Okzident näher bringt sollte dies in der Musik ebenso stattfinden.
Ziel ist es, eine neue Klangkultur, eine unerhörte Symbiose zwischen Orchesterklang und den farbigen Klängen des Orients entstehen zu lassen und Goethes Worte musikalisch erklingen zu lassen…
Musik ist das Knarren der Pforten des Paradieses (Mevlana Celaleddin-i Rumi 1207-1273)
Süßes Dichten, lautre Wahrheit
Fesselt mich in Sympathie!
Rein verkörpert Liebesklarheit
Im Gewand der Poesie.
Die große Liebe zwischen Goethe und der verheirateten Marianne von Willemer sehen wir auch in den Gedichten Goethes im Divan. Einige Gedichte von Marianne an Goethe finden wir in leicht veränderter Form im Divan.
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